Originally written in English. Translated by AngryAustrian.
Nun, ich fange langsam an, eine Geschichte aufzuschreiben. Vielleicht ist es nicht einmal die Geschichte… aber eine nachdenkliche Reise.
Es war eine nicht enden wollende Einsamkeit. Meine Seele, meine Gedanken, mein Leben… alles, was mich umgab, war krank und schwach wie ein welkes Blatt im Herbst. Meine schwere Hand suchte nach einer anderen warmen Hand, meine Augen suchten nach anderen freundlichen Augen, um langsam zu sagen: „Ich bin traurig… Mir ist so kalt und leer… Hilf mir…“
Es gibt viele dumme Dating-Apps, bei denen nur ein schönes Gesicht, ein Alter und ein Geschlecht die Nutzer interessieren. Und niemand interessiert sich für das Herz eines anderen. „Slowly“ wurde meine Perle, die ich vom Grund des zerstörten grauen Meeres geborgen habe.
Nervös schrieb ich meine ersten Briefe. Ich beschloss, der Welt zu sagen, was ich fühlte, aber ich hatte Angst vor den Menschen. Ich hatte Angst vor mir und meinen Gefühlen – sie waren immer im dunklen und staubigen Regal des Herzens verborgen.
Ich erhielt meine ersten Antworten und… ich war überrascht… ich bin nicht allein. Und die Menschen werden mich nicht verletzen. Sogar… können sie mich verstehen.
Ich fand so viel Weisheit. So viel Freundlichkeit. Ich wurde gesellig. Ich sagte, ich hatte Angst vor Menschen. Ich dachte, dass ich eine Person erst kennenlernen sollte, und dann kann ich meine tiefen Gefühle mitteilen. Aber meine Brieffreundschaft sagte: „Ich habe noch nie eine Person getroffen, mit der ich eine enge Beziehung aufbauen kann, indem ich über Hausaufgaben und Serien diskutiere“. Ich habe verstanden, dass ich Menschen vertrauen und mit ihnen Gedanken teilen kann.
Ich habe so viele Menschen wie mich gefunden. So viel Liebe. In Russland blüht immer noch eine Homophobie. Und ich kann es nicht laut sagen: Ich bin Homosexuell. Ich dachte, dass ich nie verstanden und akzeptiert werden kann. Meine Bekanntschaft schickte mir warme Umarmungen mit diesen Worten: „Die Sexualität ändert nichts am Herzen eines Menschen“. Hier habe ich immer einen Freund, der mich wirklich unterstützt.
Und wenn ich wieder langsam einen Brief schreibe, weiß ich: Ich kann von der ganzen Welt gehört werden. Wir alle können gehört werden und uns gegenseitig zuhören.
